18.09.2011

Junge Szene anderswo... Südeuropa 1 [Italien, Spanien]

Freitag, 01.Juli 2011 – 20.00 Einlass, 21.00 Beginn der Kurzvorträge

In der Veranstaltungsreihe „Junge Szene anderswo… “ wollen wir das junge Wiener Architekturgeschehen in einen internationalen Kontext rücken. In Anlehnung an das Konzept des ***Hotel Burgas, welches wir als Ort sehen, an dem, fernab vom Konkurrenzgedanken, in einem gemütlichen, entspannten Umfeld Ideenaustausch, konstruktive Kritik und Inspiration stattfinden können, laden wir in Wien lebende und arbeitende Architekten ein, junge vielversprechende Architekturbüros aus aller Welt vorzustellen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Büros, deren Arbeit in Österreich bisher nicht veröffentlicht wurde. Dabei reicht die Bandbreite von Büros, die gerade erst gegründet wurden und vielleicht noch keine realisierten Bauten vorweisen können, zu solchen, die im Land selbst schon sehr erfolgreich sind. Themen sind nicht nur (un)realisierte Projekte, sondern auch der Werdegang der Architekt/innen und die Geschichte der Bürogründung. Weiters sind auch die Konzeptfindung und theoretische Entwicklung der verschiedenen Büros ein Thema.

Die erste Veranstaltung dieser Reihe konzentriert sich auf Südeuropa, vor allem auf Italien und Spanien. Vorgestellt wurden folgende Büros:

Studiometrico


Lorenzo Bini und Francesca Murialdo
gegründet: 2004
Ort: Mailand, Italien





SMSArquitectos


Alberto Sánchez und Aina Salvà
gegründet: 2003
Ort: Palma de Mallorca, Spanien
Shortlist für folgende Auszeichnungen:
AR Awards for Emerging Architecture 2009
Arquia / Proxima 2010
enor Architecture Award 2011
FAD Architecture Award 2011
Veröffentlichungen: 2G, Young Spanish Architects

Badies – Gesundheitszentrum, Erweiterung und Sanierung (2005-2008)










                                                         fotos © Jose Hevia


Die Stadt Badies auf Mallorca ist ein Beispiel für ein umfassendes Städtebaukonzept der siebziger Jahre mit wenig urbanen Qualitäten.

Die städtebauliche Struktur der Umgebung gleicht einem end- und hierarchielosen Labyrinth aus Straßen und Gebäuden. Dem Gesundheitszentrum, dessen Sanierung und Erweiterung auf Grund des starken Bevölkerungsanstieges der letzten zehn Jahre nötig wurde, wurde ein starke institutionelle Ausstrahlung gegeben, in einer Gegend, die Hierarchie und Stadtstruktur dringend nötig hat.

Die Artikulation und der Übergang zwischen dem alten und dem neuen Gebäudeteil ist eine der Schlüsselfragen des Projektes. Neben der Einbeziehung technischer als auch pragmatische Faktoren (übermäßige Wärmestrahlung, aggressives Meeresklima, etc..), konzentriert sich der Umbau des Gesundheitszentrums vor allem auch auf die Entwicklung eines einheitlichen äußeren Erscheinungsbildes.

Die Gebäudehaut ist so konzipiert, dass die Sonneneinstrahlung nach Innen reduziert und dabei gleichzeitig der natürliche Lichteinfall maximiert wird. Die großflächigen Isolierglasfassaden lassen Tageslicht in das Innere. Der externe Sonnenschutz besteht aus gold-eloxierten Aluminium "Z"-Profilen, wobei die Profile, je nach gewünschter Funktion, entweder massiv oder perforiert sind.

Palma de Mallorca - Temporäre Innenraumgestaltung einer Schule (2009)




                                                         fotos © Jose Hevia

Diese Schulsanierung wurde unter extremen Bedingungen entworfen und gebaut. Ersten musste das Projekt in einer Rekordzeit von 2 Monaten fertiggestellt werden, andererseits gab es ein striktes Budget von € 350 / m2.
Diese Parameter beeinflussten einen Großteil der Entscheidungen, vor allem Material- und Produktentscheidungen, da man auf Materialien und Produkte (Leuchten, Türschnallen, etc) zurückkommen musste, die auf der Insel lagernd waren. So sind ca 90% aller verwendeten Materialien lokale Materialien.

Der Fokus der Sanierung waren Treppenhaus, Aufzug und Heizung. Da man trotz geringem Budget aber noch wenige “ornamentale” Elemente schaffen wollte, entschied man sich dafür, das Beleuchtungssystem als solches zu sehen und es sichtbar zu verlegen. Ein zweites solches Element ist das Holzspalier, das die Fassade zum Innenhof umschliesst und das Licht, das durch die Fenster hereinkommt, filtert.

Palma de Mallorca - Erweiterung der Schule IES Josep Sureda i Blanes (2009-2010)






                                                    fotos © Jose Hevia

In diesem Projekt setzt sich die Idee fort, mit einer möglichst geringen Menge an importierten Ressourcen auszukommen. Es verfolgt dabei zwei Ziele: Neben der Verringerung des ökologischen Fußabdrucks wird das Gebäude dadurch in einen wirtschaftlichen und kulturellen Kontext gesetzt.

Der Betonstein ist ein Grundbaumaterial in Mallorca. Viele kleinere Herstellern produzieren sie mit lokalen Aggregaten, es gibt eine breite Palette von kleinen Steinen, die sehr charakteristisch für den Wohnbauten der 70er Jahre sind.

Dieses Projekt ist eine Übung, die das ästhetische Potential dieses banalen Baumaterials erforscht und dieses gleichzeitig neu bewertet. Die Fassade wurde aus "Deutschen Blöcken" der Firma Palerm gebaut, in deren Produktion wurden nur Kieszuschläge aus einem örtlichen Steinbruch verwendet. Die Fassade ist freitragend, eine Kombination zwischen einer hinterlüfteten Fassade und einer Hohlwand, welche die thermische Effizienz des Gebäudes verbessert.

Dogma

http://www.dogma.name/

gegründet von: Pier Vittorio Aureli, Martino Tattara, Sabina Tattara, Ymin Zhu
gegründet: 2003
Ort: Rom/Rotterdam

Architecture refuses (from Manifesto Marathon / Serpentine Gallery, London / 2008)

No expressionism, no futurism, no organicism, no personality, no new architecture invented every Monday morning. No rhetoric, no excitements, no imagination freed from constraints, no difference for the sake of difference.’
No diagrams, no icons, no programmes, no statistics, no research, no branding, no networks, no Photoshop, no bloggers, no-non-standard architecture, no avant-garde, no neo-avant-garde, no anti-avant-garde.’
No confusing architecture with anything that isn’t architecture, no confusing life with anything that isn’t life.’
 

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